Viele Menschen in der Wald-Besetzung klettern.
Wir haben Regeln für Kletter-Sicherheit.
Es passieren weniger Unfälle.
Wenn alle diese Regeln kennen.
Wir nutzen wieder leichte Sprache.
Dann verstehen viele die Regeln.
Ganz unten steht der Text auch in schwerer Sprache.
1. Es gibt wenige Grund-Bedingungen.
Diese Grund-Bedingungen gelten immer:
- Manchmal ist Klettern gefährlich.
- Du bist für dich selbst verantwortlich.
- Und du entscheidest selbst,
- Aber: Vielleicht kannst du noch nicht klettern.
- Und weißt nicht, was sicher ist.
- wenn du ein Skill-Share bekommen hast.
- Skill-Share ist Englisch.
- Skill bedeutet Fähigkeiten.
- In diesem Text gibt es einen eigenen Punkt für Skill-Shares.
- Der Punkt heißt: Klettern beibringen.
- wenn du dazu in der Lage bist.
- Du hast die körperlichen Fähigkeiten.
- Du kannst die Gefahren einschätzen.
- wenn du ein Skill-Share bekommen hast.
- Und du musst nüchtern sein.
- dass du dich sicher fühlst.
- Es gibt auch Gurt-Regeln.
- Die Gurt-Regeln stehen bei dem Punkt: Material.
- Deine Sicherheit ist sehr wichtig.
- Bitte achte immer auf deine Sicherheit.
2. Material
- Benutze nur sicheres Material.
- Mit Material sind verschiedene Sachen gemeint.
- Zum Beispiel: Kletter-Gurte.
- Behandele das Material gut.
- Dann bleibt es lange in einem guten Zustand.
- ob das Material sicher ist.
- Oder wenn du Fragen hast:
- Frage andere Menschen um Hilfe.
- Und hole eine zweite Meinung ein.
- Benutze nur dein eigenes Material.
- Oder kommunales Material.
- Kommunal ist schwere Sprache.
- Material, das allen gehört.
- Du kannst auch Material ausleihen.
- ob du das Material von anderen benutzen darfst.
- Manchmal brauchst du Knoten.
- Benutze Knoten, die du gut binden kannst.
- Und bei denen du sicher weißt,
- dass sie gerade gut sind.
- Ein Klemm-Knoten ist gut,
- um ein Seil hoch zu klettern.
Gurt-Regeln:
- Die Gurt-Regeln gelten für Kletter-Gurte.
- Aber auch für anderes Material.
- Wenn das Material aus Stoff ist.
- Die Gurt-Regeln gelten auch für Seile.
- Achte besonders auf die Gurt-Regeln,
- wenn der Gurt nicht dir gehört.
- Und zum Beispiel ausgeliehen ist.
- Oder wenn der Gurt kommunal ist.
- Die Gurt-Regeln sind wichtig.
- Denn der Gurt hält länger.
- Denn er wird gut behandelt.
Die Gurt-Regeln sind:
- Oder wenn du weit oben baust.
- wenn du auf dem Boden bist.
- Laufe nicht im Gurt herum.
- dass der Gurt nicht dreckig wird.
- Setze dich nicht mit dem Gurt auf den Boden.
- Lege den Gurt nicht auf den Boden.
- Du kannst den Gurt an einen Ast hängen.
- Wenn du den Gurt angezogen hast.
- Auch Zigaretten sind Feuer.
- Deshalb darfst du im Gurt nicht rauchen.
- Oder bevor du pinkeln gehst.
- Du kannst den Gurt anlassen,
- wenn du nur Wasser trinkst.
- Oder wenn du den Gurt nicht ausziehen kannst.
- Du bist mit deinem Kletter-Gurt gesichert.
- Und du willst nicht auf den Boden.
- Dann kannst du auch im Gurt etwas essen.
- Weil es sonst gefährlich wird.
- Scharfe Sachen sind zum Beispiel:
- Wenn du ein Messer benutzt,
- schneide in eine andere Richtung.
- Dorthin, wo nicht der Gurt ist.
- Auch Kanten sind manchmal scharf.
- Pass auf, dass der Gurt nicht an scharfe Kanten kommt.
3. Klettern beibringen
Wir wollen unser Wissen weiter geben.
Und neuen Menschen klettern beibringen.
Das nennen wir so: Skill-Share.
Neue Menschen sollen sicher klettern lernen.
Deshalb müssen auch die Skill-Shares sicher sein.
Wir haben überlegt,
wann ein Skill-Share sicher ist.
Und was es dafür braucht.
Es braucht dafür Wissen.
Aber auch Material.
Und Fähigkeiten.
Das sind unsere Bedingungen für ein Skill-Share:
- Jemand möchte Klettern lernen.
- Diesen Mensch nennen wir Lern-Mensch.
- Es kann mehrere Lern-Menschen gleichzeitig geben.
- Jemand anderes kann das Klettern beibringen.
- Das ist der Beibring-Mensch.
- Es ist eine ruhige Situation.
- Es gibt keinen Zeit-Druck.
- Die Lern-Menschen vertrauen dem Beibring-Mensch.
- vertraut in die Lern-Menschen.
- dass sich alle wohl fühlen.
- Der Beibring-Mensch braucht Erfahrung.
- Er muss sehr sicher klettern können.
- Und er muss das Material kennen.
- wie er das Material an seinem Gurt benutzt.
- Klettern lernen ist nicht immer leicht.
- Sehr selten muss der Lern-Mensch gerettet werden.
- Der Lern-Mensch kommt nicht mehr alleine auf den Boden.
- Dann muss der Beibring-Mensch hoch klettern.
- Und den Lern-Mensch runter holen.
- Der Beibring-Mensch darf dafür 20 Minuten brauchen.
- Und er braucht dafür viel Material.
- kann kein Skill-Share statt finden.
- Beim Retten berührt der Beibring-Mensch den Lern-Mensch.
- Eine Bedingung für ein Skill-Share ist:
- Beide finden es in Ordnung,
- Der Beibring-Mensch erklärt alles sehr gut.
- Der Lern-Menschen versteht,
- Und warum andere Sachen gefährlich sind.
- Der Beibring-Mensch erklärt das Material.
- Der Lern-Mensch kann Fragen stellen.
- Und er kann alles selber ausprobieren.
- Der Beibring-Mensch soll Mut machen.
- Und dem Lern-Mensch ein gutes Gefühl geben.
- Niemand soll zu etwas gedrängt werden.
- Niemand muss hoch klettern.
- Schnell oder hoch zu klettern,
- ist kein Grund zum Angeben.
- Jemand klettert dann besonders gut,
- wenn es sich gut und sicher anfühlt.
- Egal, wie schnell das geht.
- Ein Beibring-Mensch kann auf einen Lern-Mensch achten.
- Wenn der Lern-Mensch klettert.
- Wenn es mehrere Lern-Menschen gleichzeitig gibt,
- klettern alle nach einander.
- Jetzt kann der Lern-Mensch klettern.
- Aber: Am Anfang passt ein Beibring-Mensch auf.
- Bis der Lern-Mensch alles richtig macht.
- Und keine Fragen mehr hat.
- Dann muss niemand mehr aufpassen.
4. Luft-Strukturen
Luft-Strukturen sind hoch oben.
Zum Beispiel: ein Baum-Haus.
- Die Luft-Strukturen müssen gut gebaut werden.
- Sie müssen fach-kundig gebaut werden.
- Dann sind die Luft-Strukturen sicher.
- muss es überprüft werden.
- Dieses Überprüfen heißt: Gegen-Check.
- wenn viele Menschen überprüfen.
- Wir überprüfen die Luft-Strukturen regelmäßig.
- Auch nach dem Gegen-Check.
- dass die Luft-Struktur immer sicher ist.
- Das Bau-Material muss immer sicher sein.
- Sonst benutzen wir es nicht.
- Wir benutzen es dann für etwas anderes.
- Das Brett ist nicht gut für den Boden.
- Aber es ist gut für das Dach.
- Luft-Strukturen sind an einem Punkt befestigt.
- Der Punkt heißt: Anker-Punkt.
- Der Anker-Punkt muss sicher sein.
- Ein dünner Ast ist kein guter Anker-Punkt.
- Ein dicker Baum-Stamm ist ein guter Anker-Punkt.
- Einige Menschen können auf die Luft-Struktur.
- Sonst ist die Luft-Struktur überlastet.
- Auf eine Seil-Brücke kann ein Mensch.
- Aber zwei Menschen sind zu viel.
- Wir müssen die Luft-Struktur gut erreichen.
- Ohne etwas Gefährliches dafür zu tun.
- Sonst ist die Luft-Struktur nicht sicher.
- Nicht alle Menschen sichern sich.
- Wenn sie auf einer Luft-Struktur sind.
- Aber: es gibt immer die Möglichkeit.
- Sich mit dem Kletter-Gurt zu sichern.
- Dann ist die Luft-Struktur sicher.
5. Sichern
- sich beim Klettern zu sichern.
- Und dafür gutes Material zu nutzen.
- Dann ist das Material gut:
- Es ist zum Sichern gedacht.
- Vielleicht willst du dich um-sichern.
- Dann ist eine Sache sehr wichtig:
- Du musst immer gesichert sein.
- Deshalb baue zuerst deine neue Sicherung sein.
- Baue erst dann die alte Sicherung aus.
- Es ist gut, wenn du zwei Sicherungen hast.
- Man sagt auch: eine redundante Sicherung.
- Redundant ist Schwere Sprache.
- Es heißt: Du hast noch eine Sicherung.
- Wenn eine Sicherung nicht funktioniert.
- Kann dir nichts passieren.
- Beim Sichern gibt es einen Anker-Punkt.
- Am Anker-Punkt ist deine Sicherung fest gemacht.
- Wähle immer einen guten Anker-Punkt.
- Ein guter Anker-Punkt ist über dir.
- Es ist gut, wenn du nicht tief fallen kannst.
- Benutze eine passende Sicherung.
- Die Sicherung kann zu lang sein.
- Das nennt man: Schlaff-Seil.
- Dann kannst du nicht tief fallen.
- Beim Klettern benutzen wir Abseil-Geräte.
- Damit kommen wir schnell auf den Boden.
- Abseil-Geräte sind wie eine Bremse.
- Aber: sie sind keine Sicherung.
- Deshalb benutzen wir eine zusätzliche Sicherung.
- Ein Klemm-Knoten ist eine gute Sicherung.
Auf dem Bild sieht man zwei Menschen die an einem Seil hängen.
Das Seil hängt an einem Baum.
Die beiden haben einen Klettergurt an.
Die beiden üben das Retten.
Klettern & Klettersicherheit (Schwere Sprache)
1. Allgemeine Regeln/Grundvoraussetzungen
- radikale Selbstverantwortung → Klettern kann gefährlich sein
- nur nach Einweisung klettern
- nur klettern, wenn mensch dazu in der Lage ist und die Gefahren einschätzen kann (nüchtern)
- Gurtregeln beachten (s. Material)
- eure Sicherheit, euer Leben ist das Wichtigste!
2. Material
- sicheres Material nutzen und alles Material pfleglich behandeln
- Material auf Sicherheit prüfen -> im Zweifel zweite Meinung einholen!
- nur eigenes/kommunales Material nutzen
- → keine Sachen ausleihen, ohne Zustimmung einzuholen
- Knoten sicher und bestimmungsgemäß einsetzen
- bei kommunalen und geliehenen Gurten immer einhalten
- gilt auch für Seile, Bandschlingen,…
- wichtig für allg. Sicherheit und Langlebigkeit des Materials
- Gurt nur beim Klettern und Bauen tragen → nicht rumlaufen o.ä.
- min. 3 m Abstand zu Feuer halten (nicht im Gurt rauchen!!!)
- nicht essen, trinken, pinkeln
- von scharfen Gegenständen fern halten
3. Skillsharing
Wann kann ein Skillshare stattfinden?
Um Kletterskills weitergeben zu können, brauchst du:
- Erfahrung und Materialkenntnis (alles Material am Gurt sollte sicher genutzt werden können)
- grundlegende didaktische Fähigkeiten/Wissen sollte verständlich vermittelt werden
- die Fähigkeit, in <20 Min retten zu können, regelmäßige Praxis
- Was braucht es sonst noch:
- gegenseitiges Vertrauen in Fähigkeiten
- Körperkontakt sollte okay sein, falls gerettet werden muss
- Theorie & Praxis, Materialkunde
- ruhige Situation, kein Zeitdruck
- keine Angeberei, kein Mackertum
- auf Gruppendynamik achten
- min. 1 anleitende Person pro Seil
- Gurt zum Retten bei anleitenden Personen
- anleitende Personen und Lernende sollten kritikfähig sein
- Anfänger*innen sollten nur klettern, wenn fähige Personen dabei sind
- Raum für Fragen und Unsicherheiten schaffen
4. Luftstrukturen
- sicheres Material nutzen/niemals unsicheres Material verbauen
- sichere Ankerpunkte wählen
- Möglichkeit zum Sichern schaffen
5. Sichern
- beim Abseilen mit Acht o.ä. mit Klemmknoten sichern
- nur zum Sichern geeignetes Material dazu nutzen
- Karabiner auf Karabiner und Seil auf Seil Reibung vermeiden
- sichere Ankerpunkte wählen
- redundante Sicherung verwenden (wenn eine Sicherung versagt, gibt es noch eine Zweite)
- nur ein Mensch pro Seil/Traverse (einzige Ausnahme: Retten)
- neue Sicherung einbauen, bevor alte gelöst wird