Warum wir jetzt schon besetzen

Eine Einzelperson hat diesen Text geschrieben.

Nicht alle Menschen aus der Waldbesetzung haben die gleiche Meinung.

Es gibt keine Gruppen-Meinung.

Viele Meinungen sollen gehört werden.

Alle können einen Text schreiben.

Der Text wird dann veröffentlicht.

Warum wir jetzt schon besetzen

Es ist unklar wann der Moselaufstieg genau gebaut werden soll. Das ganze kann noch ein paar Jahre dauern. Dieser Text sammelt Gründe, warum die Besetzung trotzdem jetzt schon gestartet wurde.

Wir müssen nicht warten bis die „da oben“ Verhandlungen um den Moselaufstieg abgeschlossen haben, Verträge abgeschlossen sind oder im schlimmsten Fall die Bagger anrücken, um den Wald bei Zewen und Igel zu besetzen.

Denn wir nehmen die Mobilitätswende selbst in die Hand! Und zwar jetzt!

Wir wollen dass alle Verhandlungen SOFORT beendet werden. Warum sollte überhaupt weiter über das Bauprojekt gesprochen werden, wenn doch klar ist, dass der Moselaufstieg fatale und weitgehend sozial-ökologische Folgen haben wird?

Es ist in unser Grundrecht, dass auch heute die Zukunft von Morgen mitgedacht wird. Und genau dieses Grundrecht setzen wir uns mit der Waldbesetzung um!

Unsere Waldbesetzung steht auch solidarisch gegen die geplanten 850 km Autobahnausbau und den vielen weiteren Straßenbauprojekten aus dem Bundesverkehrswegeplan 2030. Wir fordern, dass alle Verhandlungen über jegliche Projekte fallen gelassen werden und dass begonnene Bauarbeiten unverzüglich gestoppt werden!

Da wir nicht daran glauben, dass dies unter der Führung von Politiker:innen geschehen wird, fordern wir die Menschen von unten und links direkt auf gegen Irsinn vorzugehen. Besetzt Wälder, gründet Bürger:innen-Initiativen, blockiert Autobahnen! Wehrt euch! Und passt auf einander auf. Empowert euch in Rechtlichen Fragen und schafft Erholungs-Strukturen.

Es ist wahnsinnig wichtig politische Freiräume zu haben, um Protest zu entfachen. Wie Unkraut sind nach der Waldbesetzung Danni überall neue Besetzungen entstanden. Menschen haben gelernt sich selbst zu ermächtigen. Politische Freiräume sind Keimzellen des Widerstands!

Kommt in die Waldbesetzung Besch, macht euch auf den Weg nach Nora219, Unser aller Wald, Moni, Kanti, Garni, Danni Camp oder sammelt das notwendige Wissen und schafft selbst einen Freiraum.

Und nicht nur der Widerstand wächst durch Freiräume. Freiräume ermöglichen Utopien von gemeinschaftlichem Leben auszuprobieren. Wir wissen noch nicht wie eine post-kapitalistische Gesellschaft letztendlich aussehen wird. Aber in Waldbesetzungen und anderen Freiräumen können wir Konzepte entwickeln und verwerfen. Heraus finden was gut für uns ist und was nicht. Wir können versuchen solidarische Strukturen aufzubauen und die Diskriminierungen in unseren Köpfen bekämpfen.

Wenn wir die Besetzung Besch erst kurz vor Beginn der Bauarbeiten starten würden, wäre dies nur noch ein symbolischer Akt. Immerhin wären wir dann ein Klotz am Bein der zuständigen Baubehörde und die Räumung würde viel Geld kosten, aber es ist viel unwahrscheinlicher ein Bauprojekt zu kippen, wenn schon alle Verträge abgschlossen sind. Dann ist das Interesse größer das Projekt auch tatsächlich umzusetzen. Ich will damit Protest kurz vor knapp nicht als sinnlos erklären, sondern aufzeigen, warum es für mich auch Sinn macht den Moselaufstieg auch jetzt schon zu verhindern.

Für mich ist eine Waldbesetzung ein Ort der mit Leben und Freude gefüllt werden sollte. Ein Ort der gewachsen ist und wo Menschen solidarischen Zusammenhalt finden. Waldbesetzungen sind auch Orte an den Menschen verletzt werden oder sich überarbeiten. Daran müssen wir dringend arbeiten! Ich will aber keinen Ort mit dem ich nur hektische und ungemütliche Tage der Räumung verbinde.

Mit der schon jetzt bestehenden Waldbesetzung will ich erreichen, dass sich auch jetzt schon noch viel mehr Menschen mit dem Wald solidarisieren und für sich einen Sinn erkennen den Moselaufstieg mit allen Kräften und Mitteln zu verhindern. Richtig, ich meine verhindern und nicht für eine kurze Zeit aufhalten.

Natürlich wünsche ich mir diese Solidarität für alle sozial-ökologischen Kämpfe von links und unten.

Protest ist besonders da legitim, wo er unbequem ist.

Wir sind viele! Und mit dir eins mehr! Alerta!

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